Grundsätzlich würde ich mich als verständnisvollen Typen bezeichnen, emphatisch und offen für alles. Aber in manchen Situationen, ich weiß auch nicht, da bleibt einem wohl nur über, den Kopf zu schütteln. Bei Spielen gegen Hoffenheim mehren sich diese Momente in letzter Zeit. Einmal schlendern sie vereinzelt über den Ingolstädter Christkindlmarkt und fragen die örtliche Szene nach ihren Kollegen, die sie vermutlich beim Bummeln durch die Innenstadt verloren haben. Ein andermal pöbeln sie in ihrem Heimspiel aus unerfindlichen Gründen neben dem Gästeblock irgendeinen Quatsch und ziehen unverrichteter Dinge wieder von dannen.

Jüngste Verirrung war dann wohl der Besuch einer Truppe Hoffenheimer in Ingolstadt beim letzten Heimspiel. Ein Grüppchen Blauer zog mit der Polizei im Schlepptau durch die Innenstadt, um schließlich auf den Schanzer Szene-Treffpunkt zu treffen. Geistesgegenwärtig zogen sie sich die Sturmhauben über den Kopf, um …, naja, wisst ihr, und da setzt´s irgendwie aus bei mir … um, … was?

Wie dem auch sei, die bayerische Polizei ging gewohnt sachte zu Werke und sperrte die Hoffenheimer kurz und bündig paar Stunden weg (unter anderem ohne Toilette, ohne sonstige Versorgung; die Details könnt ihr deren Stellungnahme entnehmen) bevor es auch nur zu irgendeiner Auseinandersetzung gekommen war. Auch auf unserer Seite, die sich nun wirklich gar nichts zu Schulden hat kommen lassen, wurden die anwesenden Personen festgesetzt und realitätsferne Anschuldigungen ausgesprochen. Das Verhalten der Polizei an diesem Tag einfach nur übermotiviert, unverhältnismäßig und unnötig.

Nun denn, die meisten Ingolstädter kamen im Gegensatz zu den Hoffenheimern noch ins Stadion, um einen guten Start auf den Rängen und dem Platz mitzuerleben. Die gute Stimmung und Anfangsoffensive der Schanzer wurde allerdings nach wenigen Minuten durch den gegnerischen Führungstreffer gedämpft, und ehe man sich versah folgte auch schon das 2:0. Die ersten zehn Minuten, in denen man dachte, heute würde der Bock endlich umgestoßen, waren da schon lange verflogen. Das darauffolgende Stimmungstief hielt bis knapp 10 Minuten vor Spielende an, dann wurde es wieder lauter und die andauernd weiter kämpfende Mannschaft konnte noch per Elfmeter das 2:1 markieren, jedoch zu spät.

Angesichts des Spielverlaufs wäre alles andere als eine Niederlage auch nicht gerechtfertigt gewesen und so dümpelt der FCI weiterhin am Tabellenende umher. Doch noch ist nicht aller Tage Abend.

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