Ein Auswärtsspiel beim Tabellendritten kommt nicht gerade gelegen in einer wichtigen Saisonphase für den FCI. Dass es sich dabei mit der Frankfurter Eintracht um die Überraschungsmannschaft der Saison handelt, stimmte die mitgereisten Schanzer dennoch positiv die Rückreise nicht ohne Punkte antreten zu müssen. Schließlich hatten die Schanzer gerade gegen die Top-Teams der Liga diese Saison ordentlich ausgesehen. Es sollte eines der kurzweiligeren Spiele mit einigen Überraschungen werden.

Die erste negative Überraschung sollte mal wieder die Auslastung des Gästeblocks sein. Ob man noch von "Überraschung" sprechen kann steht auf einem anderen Papier. Es ist leider Gottes eine absolute Enttäuschung an einem Samstagnachmittag bei einem Auswärtsspiel mit drei Stunden Anreise keinerlei Fortschritt sehen zu können - weder innerhalb der Fanszene noch bei den unorganisierten Fans.

Was das Geschehen auf dem Rasen anging war man von Anfang an skeptisch, schließlich leitete mit Schiedsrichter Winkmann kein Unbekannter das Spiel, sondern ein Referee, der sich in der Vergangenheit bereits unrühmlich selbst in den Mittelpunkt gestellt hatte. Auch heute schaffte er es nicht in den Spielberichten unerwähnt zu bleiben - zur Überraschung vieler jedoch nicht als Schanzer Sündenbock. Mit einer falschen Eckball-Entscheidung leitete er stattdessen den Weg der Schanzer zur Jagd auf die drei Punkte ein. Die anschließende Flanke wurde verlängert von Leczano und - nächste Überraschung - Innenverteidiger Bregerie legte eine Technik und Kaltschnäuzigkeit an den Tag, die man sich bei manchem Offensivspieler der Schanzer nur wünschen könnte: 1:0 für die Gäste.

Noch vor der Pause stand Winkmann wieder im Mittelpunkt; wieder mit einer Entscheidung zu Ungunsten der Hausherren, bei denen Abraham mit rot wohl korrekt zum Duschen musste. Trotz dieser Unterzahl machten sich die Hessen nach Wiederanpfiff daran den Rückstand zu egalisieren. Winkmann gewährte einen Elfmeter, den Hasebe zunächst schwach an Hansen vergab und dann den Nachschuss an die Latte setzte. Überraschung: das Glück endlich auch mal auf Seiten der Schanzer.

Es wäre aber falsch die heutigen drei Punkte einzig auf den zwar im Mittelpunkt stehenden aber für seine Verhältnisse mitunter überdurchschnittlich häufig richtig liegenden Schiedsrichter zu schieben. Ganz im Gegenteil: die Schanzer zeigten eine der besten Saisonleistungen, spielten zielstrebig nach vorne und waren über die gesamte Spielzeit das bessere Team. Einzig die Tore aus dem Spiel heraus sollten wieder nicht fallen, sodass dem 2:0 eine korrekten Elfmeterentscheidung voraus ging. Groß verwandelte und der spärlich gefüllte Gästeblock feierte den höchsten Auswärtssieg der Bundesligageschichte des FCI, wenngleich diese Freude durch eine weitere rote Karte für Leckie getrübt wurde. Zwar ist dem Australier keine Absicht zu unterstellen aber sein böser Tritt wird wohl in einer Sperre von mehr als nur einem Spiel resultieren.

Ein höchst ereignisreiches Bundesligaspiel endete somit mit einem wichtigen Auswärtssieg, der uns zwar nicht von einem Abstiegsplatz bringt aber weiterhin den Anschluss bewahren lässt. Ein Dank gilt mal wieder den wenigen unermüdlichen, die auch in kleiner Anzahl versuchten die Mannschaft bestmöglich zu unterstützen. Alle anderen sollten sich fragen, was sie dazu beigetragen haben, dass der FCI weiterhin alle Chancen auf den Ligaverbleib besitzt. Vielleicht überrascht uns ja der ein oder andere, indem auch er/sie in den nächsten Wochen den Arsch hochbekommt und den FCI bei seinen wichtigen Auswärtsspielen unterstützt.

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