Ich werde oft gefragt wie haben sich die letzten zwei Jahre Bundesliga auf die Fanszene ausgewirkt? Hat es einen Zulauf gegeben? Hat man sich weiterentwickelt? Meine häufigste Antwort darauf ist, dass es definitiv einen Zulauf gab (was man in der Bundesliga auch an den Zuschauerzahlen und Auswärtsfahren deutlich sehen konnte), dieser nach dem Abstieg natürlich abgenommen hat, aber es doch einige gab, die hängen geblieben sind.

Der ultimative Test wie sich die Ingolstädter Fußball Fanszene wirklich in den letzten Jahren entwickelt hat, sollte nun am letzten Freitag erfolgen. Bielefeld-Freitag-18:30. Waren es vor drei Jahren noch ca. 50 einsame Seelen, welche den Weg in den Gästeblock fanden und zumindest versuchten einen Support aufzuziehen, waren es diesmal (man mag es kaum glauben) unglaubliche 40 Anhänger welche das wunderschöne Ostwestfalen nicht verpassen wollten. An Support wollten aber diesmal die wenigstens denken. Nun darf sich ein jeder selbst Gedanken machen wie und ob wir uns wirklich weiterentwickelt haben.

Von unserer Gruppe schaffte es zumindest eine kleine Abordnung nach Bielefeld. Spätestens nachdem wir bemerkt hatten, dass nicht einmal das Tickethäuschen für uns geöffnet hat und wir unsere Karten bei der Bielefelder Fanbetreuerin kaufen mussten, war uns klar, dass man an diesem Tag bis auf die üblichen Verdächtigen nicht viele Anhänger im Gästeblock erwarten darf. Daher blieb es im Gästeblock auch bis auf vereinzelte Schlachtrufe ruhig. Dafür konnte man feinstes Krombacher genießen und dabei gemütlich das Spiel verfolgen. Beides zwar nicht unbedingt erstrebenswert, aber auch irgendwie mal wieder ganz cool.

Sportlich schafften unsere Schanzer zum ersten Mal in dieser Saison zwei Ligasiege in Serie und sind nun seit 5 Spielen ungeschlagen. Vor allem die erste Halbzeit belohnte jeden, der den weiten Weg nach Bielefeld angetreten hat. 3 Tore, 2 Platzverweise und einen Elfmeter später stand es nämlich 2:1 für unsere Mannschaft. So aufregend die erste Halbzeit war so ereignisarm war dann die zweite Hälfte. Kurz vor Schluss jedoch hatten wir noch einmal Riesen-Glück als in der 85. Minute der Kopfball von Julian Börner nur an den Pfosten ging und im Gegenzug dazu Sonny Kittel mit dem 3:1 alles klar machte. Sonny Kittel spielte sich nicht nur deswegen einmal mehr in den Vordergrund und hat sich mittlerweile zum absoluten Leistungsträger unserer Mannschaft entwickelt.  

Am Ende bleibt hängen, dass sich die letzten Jahre vielleicht doch nicht so viel verändert hat, aber vor allem 3 Punkte und ein schönes Fußballwochenende welches wir einen Tag später noch beim Spiel Halle gegen Meppen ausklingen ließen.


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