Das für uns weitest mögliche Auswärtsspiel im Profifußball stand das erste Mal seit 2009 (damals noch in der 3. Liga) auf dem Spielplan. Wegen der 820 Kilometer Entfernung durften wir uns zumindest mit der Spielansetzung am Samstag glücklich schätzen. Trotz dessen ging es für die meisten Schlachtenbummler schon am Freitag mit der Eisenbahn in den Osten des Nordens.

Die neun Stunden Zugfahrt und der Aufenthalt in der Bankenstadt wurden aber erfolgreich mit Bier und guter Gesellschaft überbrückt und ehe man sich versah, fand man sich frühmorgens in Kiel wieder. Genauer gesagt im Bierparadies, wo man die letzten Stunden vor dem Anpfiff mit Philosophieren über den Spielausgang und noch mehr Bier totschlug. Im Holstein-Stadion angekommen, traf man auf gut 200 weitere Ingolstädter im Gästeblock, der auf Grund seines fehlenden Dachs wohl einer der letzten seiner Art im deutschen Profifußball sein dürfte.

Nachdem man bereits zweien der Top-4-Endgegner die Punkte entrissen hatte, lurrte man voller Hoffnung auf einen weiteren Dreier vom Tabellenführer. Die Störche waren es zu Beginn aber, die immer wieder vor Nylands Kasten kamen. Nach einer guten halben Stunde kippte die Partie und man war bis kurz nach der Halbzeitpause das überlegende Team. Die Kieler störten jedoch weiterhin früh den Spielaufbau und man musste bis zur 76. Minute warten, bis Ex-Storch Hauke Wahl die wohl beste Chance des Spiels hatte – und den Kopfball aufs Kieler Tor vergab. Die Norddeutschen waren scheinbar mit dem Unentschieden zufrieden und verteidigten den Punkt souverän bis zum Schluss.

Nach dem Spiel ging es mit Shuttlebussen zurück zum Kieler Hauptbahnhof, wo man sich noch mit diversen Fressalien und (zu wenig) Bier eindeckte, ehe man gegen halb fünf endlich die Heimreise gen Süden antreten konnte und entsetzt feststellen musste, dass auf halber Strecke sowohl das eigene Bier, als auch das Bier im Bordbistro aufgebraucht war. Einige Stunden später erreichte man allerdings immer noch bestens gelaunt die Heimat und war nach 26 Stunden doch froh, nichts mehr von Hack und Eiersalat hören zu müssen. 


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