Nachdem wir vor nicht ein mal vier Monaten im Hardtwaldstadion den Klassenerhalt klarmachen konnten ging es in der neuen Saison bereits zum zweiten Auswärtsspiel wieder nach Sandhausen. Konnten wir beim letzten mal vom dritten unterschiedlichen Auswärtsblock berichten, ist dieses mal Nummer vier dran. So wie es scheint, hat es jetzt auch der SVS geschafft einen vernünftigen Gästesektor zu errichten - überdacht, gute Akustik, vernünftige Sicht und daher eigentlich gar nicht mal so schlecht.

 

Aus dem Kurven-Blatt der Heimkurve durften wir erfahren, dass der 10. Platz unseres Vereins aus dem letzten Jahr eine Enttäuschung war - man lernt nie aus. Während also der SVS mal wieder die "Audi-stellt-unbegrenzt-Budget-zur-Verfügung"-Karte ausspielte war unser FCI tatsächlich aufgrund des guten Saisonstarts in der Liga im Vergleich mit dem Pünktchen des SVS so etwas wie der Favorit. Die Sandhäuser hatten ordentlich mobilisiert und 3400 Zuschauer ins Stadion geschleppt.

Im Gästeblock fanden sich rund 100 Schanzer ein, angereist im Szene-Bus sowie in einigen Neunsitzern und Autos - sicherlich ausbaufähig. Dennoch lässt sich der Gästeauftritt als durchaus ordentlich zusammenfassen. Zwar hatte es der Heimverein - warum auch immer - verboten die "Ingolstadt an der Donau" Fahne am Wellenbrecher anzubringen, dennoch standen die drei aktiven Gruppen geschlossen zusammen und gaben 90 Minuten Vollgas. Man merkt, dass die Gruppen und Einzelpersonen immer mehr zusammenwachsen und sowohl der Support als auch der Umgang miteinander immer besser wird. Ja, was in den letzten Jahren oft von Misstrauen und Alleingängen geprägt war, kann man mittlerweile tatsächlich als Szene bezeichnen.

Obwohl auf dem Platz die selbe Startelf wie beim Heimspiel gegen Fürth stand, war klar, dass das Spiel ein ganz anderes werden würde. Wer Fürth schlägt muss noch lange nicht Sandhausen schlagen - wir haben ja gegen Offenbach gesehen, wie schwer wir uns als Favorit tun. Dieses mal sollte es aber anderes kommen: bereits der erste Angriff landete im Ziel, was die Sache natürlich deutlich erleichterte. Lex nach Vorarbeit von Morales. 1:0 nach sieben Minuten.

Danach entscheidet der Schiedsrichter in einer grenzwertigen Situation nicht auf Strafstoß für den SVS und nach der Pause übersteht der FCI das erste kleine Aufbäumen eines zugegeben echt schwachen Gegners ohne großen Schaden und legt dann auch noch zum richtigen Zeitpunkt nach: eine Eckball Variante von Groß gelangt über Leckie zu Hinterseer, der sein erstes Tor für den FCI erzielt. Endlich läuft einfach mal alles perfekt.

Die Stimmung im Gästeblock natürlich zu diesem Zeitpunkt bestens und so schaffte man es auch endlich mal wieder einen neuen Gesang in unser sonst etwas dürftiges Liedgut einzuführen. Der Heimblock an diesem Tag irgendwie einfach langweilig und außer ein paar Wechselgesängen mit dem Gästeblock auch nicht wirklich auffällig.

Unser FCI spielte sich derweil in einen Rausch und hätte durch Lex, Leckie, Groß und Hinterseer längst auf 3:0 erhöhen können, was schließlich Lex erneut nach Vorarbeit von Morales gelang. Einen 3:0-Auswärtssieg hatten wir trotz ewiger Auswärtsserie auch schon lange nicht mehr - genauer genommen seit dem legendären Sieg in Mainz vor nunmehr 6 Jahren.

Dass wir nach dem Spielende plötzlich auf Platz zwei der Tabelle standen, lassen wir einfach mal so stehen. Da die Plätze eins bis sechs punktgleich sind und gerade mal vier Spieltage absolviert, hat dies ganz und gar nichts auszusagen und das realisiert hoffentlich auch jeder. Aber es spricht natürlich nix dagegen sich einfach mal nicht über einen verpatzten Saisonstart zu ärgern sondern mit einem Lächeln auf die Tabelle zu schauen.

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