Was ist das nicht für eine geile Saison? Auswärtsspiele in Schalke, Dortmund, Bremen, Stuttgart, und und und. Teilweise nimmt man dann da auch noch was mit, seien es 3 Punkte, 1 Punkt oder ein Sack voll Erfahrung. Egal, erste Liga oida! Nur manchmal kommt die Sehnsucht zurück, die Sehnsucht nach alten Zeiten. Aber mit Hoffenheim wartet endlich der Gegner auf uns, der einen nostalgisch auf Zweit- und Drittligazeiten zurückblicken lässt. Hach ja, Hoffenheim, das ist der Glamour aus Sandhausen gepaart mit paderbornscher Extravaganz. Klar, dass da die ersten für solche Vereine offenbar unersetzlichen U18-Pöbelultras nicht weit weg waren.

 

Denn angekommen im Gästebereich machte sich ein kleines Grüppchen (Klasse 9c der Dietmar-Hopp-Baumschule aus Sinsheim) im Nebenblock bemerkbar und schickte ihren Klassensprecher an die Absperrung zwischen den Blöcken. Dieser wusste auch sofort Bescheid was zu tun ist und trommelte erst mal wie wild gegen das Plexiglas. Seine Kameraden goutierten die Vorstellung mit grenzdebilen, aber wohl zustimmenden Grinsen. Als sie allerdings bemerkten, dass kein Trommelpartner auf der unsrigen Seite bereit war sich dem Schauspiel anzuschließen, zogen die tapferen Pausenhof-Rüpel siegesgewiss von dannen. Glückwunsch für diesen heroischen Auftritt. Da müssen wir das in der zweiten Halbzeit gezeigte Spruchband „Eierloser FCI“ wohl so über uns ergehen lassen. Schande auf unser Haupt. Dem Punkt bzgl. akustischer oder optischer Unterstützung der Mannschaft hingegen werden die Hoffenheimer trotzdem uns zurechnen müssen, aber das wissen sie wohl selber. Die Aktion im Gästeblock zum Einlauf der Mannschaften war auf jeden Fall durch und durch gelungen. Hierfür hatte man knapp 500 Fahnen in verschiedenen Größen verteilt und sich einheitlich auf einer Höhe positionierte. Auch akustisch waren die Schanzer Fans durchwegs zu vernehmen, ständig in Bewegung und einfach generell gut aufgelegt.

 

Zu Anfang hatte hierzu auch das Spiel unserer Mannschaft großen Anteil. Nach einem Flugball aus dem Halbfeld nimmt Stefan Lex den Ball am Strafraum gut mit und vollendet trocken mit einem Schuss ins lange Eck zur Führung für unsere Elf. In der Folge ergab sich zwar die ein oder andere Chance, direkt zwingendes war allerdings nicht unter den Möglichkeiten. Hoffenheim wiederum nutzte noch vor Halbzeit seine Gelegenheit zum 1:1 Ausgleich. In der zweiten Halbzeit nutzten die Hoffenheimer die sich bietenden Räume, ließen aber u.a. ein eins-gegen-eins gegen Nyland ungenutzt. Dieser machte nicht nur in dieser Situation eine hervorragende Figur, denn weniger später hielt er die Schanzer auch nach einem fälligen Strafstoß im Spiel, indem er den Schuss linksunten hervorragend abwehrte. Dennoch wurden die Hoffenheimer in der 84. Minute für ihre Anstrengungen belohnt und konnten nach einem Drehschuss im Sechzehner den Siegtreffer markieren. Schade, gerade nach der Führung hatte sich der ein oder andere auf unserer Seite mal wieder über einen möglichen Auswärtsdreier gefreut.

 

Hoffenheim erhöhte somit den Abstand zum Relegationsplatz und hat momentan tatsächlich gute Chancen, die Klasse zu halten. Letzten Endes haben wir also wieder dazu beigetragen, dass Hoffenheim auch in Zukunft die Bundesliga mit ihrer Präsenz bereichern kann. Und wer weiß, was man nächstes Jahr im Gastspiel in Sinsheim zu erwarten hat. Ich erhoffe mir einiges. Und ja, das bekannte Glashaus und die Steine und so, aber auf der Heimseite war die verteilten Klatschpappen wirklich nur eines von vielen Peinlichkeiten, die man bei uns zumindest nicht vorfindet.

 

Zu guter Letzt noch eine lautes „Bon anniversaire!“ nach Caen in die französische Normandie, wo der Malherbe Normandy Kop sein 20-jähriges Bestehen feiert und auch einige Vertreter unserer Fanszene anwesend sein durften. Ihr seid jederzeit willkommen, und nachgefeiert wird das Ingolstadt ja ohnehin. A bientôt!

 

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