Wenn man etwas eigentlich gar nicht brauchen kann als Abstiegskandidat im Saisonendspurt, dann ist es ein Auswärtsspiel bei einem unter Druck stehenden Aufstiegskandidaten. Doch am Ende des 32. Spieltags sollte genau diese Konstellation dem FCI und nicht dem HSV in die Karten spielen.

Für die BRC startete die Auswärtsfahrt wieder mal am Vorabend und nach einer kurzen Nacht und ausgiebigen Frühstück fand man sich mehr oder weniger fit im Gästeblock des Hamburger Volkspark Stadions wider. Einige weitere Zugfahrer und ein paar Neunsitzer trudelten ebenfalls ein, sodass am Ende immerhin rund 450 Schanzer den FCI im Abstiegskampf auswärts unterstützten.

Trotz der Tabellenkonstellation waren die Vorzeichen des Spiels kurios: der FCI als Abstiegskampf kam mit einem positiven Lauf, während der HSV in seiner ersten Zweitliga-Rückrunde eine gravierend schlechte Bilanz und zuletzt fünf sieglose Spiele und damit verbunden den Absturz auf Rang vier vorzuweisen hatte.

Der Druck war den Hausherren von Beginn an anzusehen und der Spielverlauf spielte dem FCI wie bereits in den Vorwochen ordentlich in die Karten: Nach einem Abwehrpatzer stellt Lezcano früh auf 1:0 und sofort wurde das Hamburger Publikum unruhig. Der Gästeblock hingegen feierte die freudige Überraschung und nahm auch das Pfeifkonzert zum Pausenpfiff wohlwollend zur Kenntnis.

Mit noch mehr Druck kamen die Rothosen aus der Kabine, doch gerade als wir befürchten mussten, dass die Führung nicht mehr lange halten könnte, lud der HSV wieder mit gravierenden Fehlern ein: Pledl und Gaus erhöhten binnen weniger Minuten auf 3:0 und am Ende konnte der HSV sogar noch froh sein, nicht noch ein paar mehr Gegentore kassiert zu haben.

Der Gästeblock feierte den überraschenden und überragenden Auswärtserfolg (möglicherweise etwas zu) ausgelassen - ob sinnlose "nie mehr erste Liga HSV" Gesänge in unserer Position notwendig sind und welche möglichen Folgen sie haben können, darf sich jeder Anwesende gerne selbst fragen. Nach Spielende lies sich sogar noch ein Aufsichtsrat am Zaun vor dem Gästeblock blicken und man fragte sich schon, wo diese Personen waren, als die Stimmung vor einigen Wochen im Keller war...


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