Wir hatten es nach nur drei Pflichtspielen wieder geschafft: Der FCI sieglos mit dem Rücken zur Wand und in einem Spiel gegen einen unangenehmen Aufsteiger unter Zugzwang, um das immer unruhiger werdende Umfeld nicht ganz zu verlieren.
Der Gegner hieß Magdeburg und rund 200 Schanzer machten sich zum ersten Aufeinandertreffen mit dem 1.FCM auf in Richtung Sachsen-Anhalt. Aufgrund der Samstags-Terminierung, Ferienzeit und dem für viele ersten Besuch bei den blau-weißen hätte ich mit mehr Auswärtsfahrern gerechnet, aber die angesprochene zunehmend kritische Einstellung vieler zur Entwicklung der Mannschaft hinderte wohl manchen an der letzten Motivation sich auf die Reise zu machen.
Im Vorfeld der Partie schaffte es die Kommunikationsabteilung des FCI in wirklich jedem Satz von der tollen Atmosphäre in Magdeburg zu sprechen, sodass man schon fast meinen konnte man wolle deren Fanszene aufkaufen oder aber Ausreden bei der nächsten Niederlage haben.
Die Anreise verlief ruhig, wenn auch die Konvoi-Fahrt von einem Parkplatz außerhalb Magdeburgs zum Stadion mit zwei Bussen und einer Handvoll Autos und Neuner gerade noch funktionierte und die Chaos-Berichte anderer Gästefans nicht allzu überraschen. Vor Ort setzte sich dieser Eindruck fort und die Parkplatz-Zufahrt und der Eintrittskarten-Verkauf raubte die nächste halbe Stunde. Von den völlig überzogenen Preisen will ich gar nicht erst anfangen.
Kurz vor Anpfiff hatten sich somit alle im Gästeblock eingefunden und standen sogar halbwegs geschlossen hinter den Zaunfahnen. Supportet wurde zwar durchgehend mit schwankender Beteiligung im Block, aber allzu viel dürfte wohl im weiten Rund nicht angekommen sein. Zeitweise schien manch einer zu vergessen, dass er nicht gekommen war um die zugegeben beeindruckende Atmosphäre der Heimfans zu bewundern, sondern um die eigene Mannschaft zu unterstützen. Immerhin die ein oder andere kurze Pause der FCM-Kurve konnten wir nutzen, um uns bemerkbar zu machen.
Auch übers sportliche müssen wir leider noch sprechen: Nur zwei Veränderungen gab es zum desolaten Auftritt im Pokal-Spiel und vor allem die Leistung in der ersten Halbzeit lässt nicht allzu viel Raum für Optimismus zu. Der Aufsteiger dominierte die Schanzer quasi nach belieben, bekam einen Elfmeter verwehrt und ging schließlich völlig verdient in Führung. Zudem musste der völlig überforderte und stark gelb-rot-gefährdete Ananou schon nach einer halben Stunde raus. Mit Ersatz Neumann wurde es defensiv etwas stabiler - offensiv ging weiterhin wenig und der Ausgleich durch Kittel dreifach glücklich (unberechtigter Freistoß, Abseits und Torwartfehler). Im zweiten Spielabschnitt lies der Magdeburger Offensivdrang etwas nach und so blieb es bei einem schmeichelhaften 1:1 für den FCI.
Vielleicht muss man an einem solchen Tag einfach mit einem Punkt zufrieden sein, wenn der Gegner einen guten Tag erwischt und auch sonst viele Widrigkeiten bestehen. Dass sich die Mannschaft im Umbruch befindet und dieser nicht von heute auf morgen geschehen kann ist klar - die Mannschaft, der Trainer und der ganze Verein werden sich aber an den Fortschritten messen lassen müssen. Unsere Aufgabe muss es sein unser möglichstes dazu beizutragen.
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