Das finale Kapitel dieser Spielzeit sollte nochmal eine letzte Wendung bereithalten. Im März schon quasi abgestiegen, am letzten Spieltag bis auf einen Treffer an der Rettung dran und nun mit einem Auswärtssieg im Rücken ins Relegationsheimspiel - was kann schon noch großartig schiefgehen?

Ein Dienstagabend würde also der wohl wichtigste Tag der jungen Vereinsgeschichte des FCI darstellen. 12.400 Zuschauer im Sportpark - auch wenn man vorher damit gerechnet hatte, natürlich trotzdem eine Enttäuschung. Die Supporters hatten kurzfristig noch eine ansehnliche Choreo über den Stehbereich der Süd organisiert, die leider in ihrer Durchführung nicht ideal ablief.

Das Warnsignal des späten Anschlusstreffers im Hinspiel war im FCI-Team offenbar ebenso wenig angekommen wie die Lehren aus dem Heidenheim-Spiel. Nach elf Minuten gingen die Gäste in Führung, nach dreißig Minuten war der Gesamtspielstand egalisiert und noch vor der Pause schoss der SV Wehen das dritte Tor, was wiederrum zwei Schanzer-Treffer in Durchgang zwei zum Klassenerhalt erforderte. Warum der FCI in Abschnitt eins so dermaßen ins offene Messer lief - wir werden es nie erfahren.

Zwar glückte rund 20 Minuten vor Ende der Anschluss, doch mehr sollte nicht gelingen. Verdientermaßen aufgrund einer gerade in Hälfte eins desaströsen Mannschaftsleistung, sowie eben auch nicht (mit wenigen Minuten Ausnahme) der Situation angemessenen Unterstützung von den Rängen, stand somit am Ende tatsächlich der Abstieg in Liga drei.

Jeder verarbeitet so einen Schlag anders. Manch einer verfällt in Schockstarre, mancher ertränkt seinen Frust, bricht in Tränen aus oder will den verantwortlichen Versagern an den Kragen - alles mehr oder weniger nachvollziehbare Reaktionen. Dass aber kurz nach Spielende dutzende Eventfans durch die geöffneten Tore in den Innenraum strömten und dort eine Selfie-Party feierten, setzt dem deprimierenden Abend die Krone auf.

Da mir auch mit mehreren Wochen Abstand jegliche passende Ergänzung zu diesem letzten Absatz fehlt, bleibt am Ende dieses Berichts lediglich eine Entschuldigung bei all den Mitarbeitern und Nachwuchsspielern, die von diesem Abstieg direkt betroffen sind. Und zusätzlich ein Dank an all die, die immer da waren und es auch nächste Saison sein werden.


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